Fugen

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Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen.
Bauteile werden oft bewusst "auf Fuge gesetzt", um:

  • ein einheitliches Bild zu erhalten,
  • die Notwendigkeit örtlichen Einpassens zu umgehen,
  • Bauteile unabhängig voneinander montieren zu können und nicht in einer bestimmten Reihenfolge,
  • Risse durch thermische Dehnungen, Schwinden und Feuchtigkeitsunterschiede zu verhindern,
  • die Verwendung von verschiedenartigen Materialien an einer Stelle zu ermöglichen.

Von besonderer Bedeutung für Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit von Betonbauteilen ist das Vermeiden von Rissen. Bauwerke und Bauteile unterliegen Eigenbewegungen (Schwinden, Temperaturspannungen), die zu Rissen führen können und dadurch deren Aussehen (Sichtbeton), Gebrauchstauglichkeit und sogar Standsicherheit gefährden können. Neben Maßnahmen, diese Bewegungen zu reduzieren, ist das Anordnen von Fugen die wirksamste Voraussetzung zur Vermeidung möglicher Schäden.

Fugen werden hauptsächlich nach Entstehung und Funktion unterschieden:

Nach ihrer Ausbildung wird ferner unterschieden in:

Fugen können entweder offen gelassen werden (Offene Fuge) oder durch Verfugen mit

Fugen können auch mit einer Fugenabdeckung gegen Verschmutzung versehen werden.
Für wasserundurchlässige Betonbauteile sind wasserundurchlässige Fugen vorzusehen. Bei der Planung wasserundurchlässiger Bauwerke aus Beton (Weiße Wanne) sind verschiedene die Wasserundurchlässigkeit beeinflussende Punkte zu berücksichtigen. Dazu gehört u. a. auch die Planung aller Fugen und deren Abdichtung. Das Zement-Merkblatt H11 gibt einen Überblick über die gängigen Methoden der Fugendichtung.

Fugenbreite und Fugenabstände müssen nach den konstruktiven Erfordernissen festgelegt werden. Die Anzahl der Fugen sollte immer auf ein Minimum beschränkt werden.

Im Betonstraßenbau kann mit dem System "Raumfugenlose Betondecke" auf Raumfugen ganz verzichtet werden. Im Hochbau bietet der Spannbeton die Möglichkeit, auf Fugen zu verzichten, was bei wasserundurchlässigen Betonbauwerken ein Vorteil sein kann.

Literatur