Gleitschalung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Literatur==
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*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-12-1990-503.html Büchel, Rainer: Klassiker mit Zukunft - Gleitschalungseinsätze in Norwegen. In beton 12/1990, Seite 503]
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-12-1990-503.html Büchel, Rainer: Klassiker mit Zukunft - Gleitschalungseinsätze in Norwegen. In beton 12/1990, Seite 503]
*Verein Deutscher Zementwerke e. V. (Hrsg.): Zement-Taschenbuch 51. Ausgabe. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2008
*[http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/zement-taschenbuch.html Verein Deutscher Zementwerke e. V. (Hrsg.): Zement-Taschenbuch 51. Ausgabe. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2008]
*[http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/schalungsatlas.html Grupp, Peter: Schalungsatlas - Schalungssysteme und Einsatz in der Praxis. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2009]
*[http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/schalungsatlas.html Grupp, Peter: Schalungsatlas - Schalungssysteme und Einsatz in der Praxis. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2009]


[[Category:Schalung]]
[[Category:Schalung]]

Version vom 30. Juni 2016, 15:49 Uhr

Gleitschalung für die aussteifenden Treppenhaustürme der Brillux Bürozentrale in Münster

Langsam gleitende Schalung für einen stetigen Baufortschritt:

  1. vertikal für Bauwerke mit großen Höhen und wenig veränderlichen Querschnitten über die Gleithöhe, z. B. für Wände, Stützen, Hochhauskerne, Silos, Schornsteintürme und Brückenpfeiler
  2. horizontal für Fahrbahndecken (Gleitschalungsfertiger) und Betonschutzwände.

Die Gleitschalungstechnik wurde ursprünglich in den USA entwickelt und kam nach 1945 nach Europa, wo sie wesentliche Verbesserungen erfuhr. Zu den Vorteilen des Verfahrens gehören kurze Bauzeiten für monolithische Bauwerke ohne Arbeitsfugen. Übliche Tagesleistungen sind 5 m bis 7 m Höhe.
Bei diesem Verfahren wird eine ca. 1,2 m hohe Schalung, die den ganzen Gebäude- bzw. Bauteilgrundriss umfasst, in regelmäßigen Zeitabständen gehoben. Oben wird immer wieder Beton in etwa 20 cm dicken Schichten eingefüllt, unten verlässt die fertige Betonwandung die Gleitschalung.
Als Argument gegen die Gleitschalungstechnik wird häufig die mechanische Beanspruchung der Betonoberfläche beim Heben der Schalung angeführt. Die beim Heben auftretende Schalungsreibung kann größer sein als die Zugfestigkeit des noch jungen Betons und so zu Rissen führen, die die Dauerhaftigkeit und Druckfestigkeit herabsetzen könnten. Solche Schäden waren aber bisher nur zu beobachten, wenn die Ruhezeit des Betons in der Schalung sehr lang war, z. B. wenn in größeren Zeitabständen ein Hub um 20 cm stattfand. Die große Schalungsreibung einer so „festgefrorenen" Schalung kann den noch in der Schalung befindlichen Betonkörper vom bereits fertiggestellten Wandteil abreißen.
Einem „Ankleben“ der Schalung an den Beton wird durch die nach unten etwas konisch erweiterte Form der Schalung und weiterhin durch sehr gleichmäßige Hubtakte vorgebeugt.
Bei richtiger Ausführung und entsprechender Betonzusammensetzung sind in Gleitschalung erstellte Bauteile qualitativ nicht schlechter sind als Bauteile, die in einer üblichen feststehenden Schalung hergestellt wurden.
Das Erstarren des Betons muss auf den Baufortschritt abgestimmt sein, so dass der aus der Schalung austretende Beton ausreichend standsicher sein, um die Frischbetonlast tragen zu können. Zement- bzw. Mehlkorngehalt müssen so eingestellt werden, so dass die Schalungsreibung möglichst gering bleibt.
Das frühe Entschalen bedingt eine sorgfältige Nachbehandlung des jungen Betons, der nach dem Verlassen der Gleitschalung zunächst abgerieben wird. Nachbehandlungsmaßnahmen sind beispielsweise das Aufsprühen von Nachbehandlungsfilmen und das Einhausen in einem Hängegerüst. Der junge Beton muss auch besonders sorgfältig gegen große Temperaturunterschiede im Querschnitt und gegen Witterungseinflüsse geschützt werden.


Literatur