Fugen: Unterschied zwischen den Versionen

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Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen, die aneinanderstoßen und über die Fugen kraftschlüssig und/oder dichtend verbunden sind. Die Bauteile können so eng aneinandergefügt sein ,dass der dazwischenliegende [[Fugenspalt]] praktisch gleich null ist. Die Fuge kann mit einem Klebemittel ausgefüllt werden oder sie kann offengelassen werden. Die Teile können auch eng zusammenpassen, wie bei [[Verbundpflastersteine]]n, oder bei der Montage dicht aneinandergefügt werden. Bauteile können auch bewusst so angeordnet werden, dass dazwischen eine breite Fuge entsteht. Sie kann mit [[Mörtel]] ausgefüllt, wie beim [[Mauerwerk]], oder offengelassen werden. Bauwerke und Bauteile unterliegen Eigenbewegungen, die zu [[Risse]]n führen und dadurch deren Aussehen, Gebrauchsfähigkeit und Standsicherheit gefährden können. Neben Maßnahmen, diese Bewegungen zu reduzieren, ist das Anordnen von Fugen die wirksamste Voraussetzung zur Vermeidung möglicher Schäden.
Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen.  
Bauteile werden oft bewusst "auf Fuge gesetzt" [[Konstruktionsfugen]], um:
- ein einheitliches Bild zu erhalten,
- die Notwendigkeit örtlichen Einpassens zu umgehen,  
- um Bauteile unabhängig voneinander montieren zu können und nicht in einer bestimmten Reihenfolge,
- thermische Dehnungen und Feuchtigkeitsunterschiede zu berücksichtigen und/oder
- die Verwendung von verschiedenartigen Materialien an einer Stelle zu ermöglichen.
Bauwerke und Bauteile unterliegen Eigenbewegungen ([[Schwinden]], [[Temperaturspannungen]]), die zu [[Risse]]n führen und dadurch deren Aussehen, Gebrauchsfähigkeit und Standsicherheit gefährden können. Neben Maßnahmen, diese Bewegungen zu reduzieren, ist das Anordnen von Fugen die wirksamste Voraussetzung zur Vermeidung möglicher Schäden.


Hauptsächlich gibt es drei Arten von Fugen, die sich in ihrer Funktion und Ausführung unterscheiden: [[Arbeitsfugen]], [[Stoßfugen]] und [[Bewegungsfugen]]. Nach ihrer Ausbildung wird ferner unterschieden in [[Raumfugen]] und [[Scheinfugen]]. Die Anzahl der Fugen sollte immer auf ein Minimum beschränkt werden. Bauteile werden manchmal bewusst "auf Fuge gesetzt", um:<br>- ein einheitliches Bild zu erhalten,<br>- die Notwendigkeit örtlichen Einpassens zu umgehen, um Bauteile unabhängig voneinander montieren zu können und nicht nach einer bestimmten Reihenfolge,<br>- thermische Dehnungen und Feuchtigkeitsunterschiede zu berücksichtigen und/oder<br>- die Verwendung von verschiedenartigen Materialien an einer Stelle zu ermöglichen.<br>Im Betonbau werden Fugen oft angeordnet, um [[Risse]] infolge von [[Schwinden]] und Temperaturunterschieden zu vermeiden.
Hauptsächlich gibt es drei Arten von Fugen, die sich in ihrer Funktion und Ausführung unterscheiden:
 
== Siehe auch ==
*[[Arbeitsfugen]]
*[[Arbeitsfugen]]
*[[Bewegungsfugen]]
*[[Randfugen]]
*[[Stoßfugen]]
Nach ihrer Ausbildung wird ferner unterschieden in Raumfugen und Scheinfugen:
*[[Scheinfugen]]
*[[Scheinfugen]]
*[[Raumfugen]]
*[[Raumfugen]]
*[[Pressfugen]]
*[[Pressfugen]]
*[[Bewegungsfugen]]
 
*[[Fugenbreite]]
Fugen können entweder offen gelassen werden ([[Offene Fuge]]) oder durch:
*[[Fugenabdeckung]]
*[[Verfugen]]
*[[Fugenabdichtungsprofile]]
* mit [[Fugendichtstoffe]]n (Fugenverguss) oder
*[[Fugenvergussmasse]]
* mit [[Fugenprofile]]n abgedichtet werden
*[[Fugenfüllstoffe]]
Fugen können auch mit einer [[Fugenabdeckung]] gegen Verschmutzung versehen werden. Für wasserundurchlässige Betonbauteile sind [[wasserundurchlässige Fugen]] vorzusehen.
*[[Fugenspalt]]
 
*[[Fugenkerbe]]
[[Fugenbreite]] und [[Fugenabstände]] müssen nach den konstruktiven Erfordernissen festgelegt werden. Die Anzahl der Fugen sollte immer auf ein Minimum beschränkt werden.
*[[Kriechen]]
 
*[[Schwinden]]
Im [[Betonstraßen]]bau kann mit dem System "[[Raumfugenlose Betondecke]]" auf [[Raumfugen]] ganz verzichtet werden.
Im Hochbau bietet der [[Spannbeton]] die Möglichkeit, auf Fugen zu verzichten, was bei wasserundurchlässigen Betonbauwerken ein Vorteil sein kann.

Version vom 10. Februar 2015, 17:12 Uhr

Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen. Bauteile werden oft bewusst "auf Fuge gesetzt" Konstruktionsfugen, um: - ein einheitliches Bild zu erhalten, - die Notwendigkeit örtlichen Einpassens zu umgehen, - um Bauteile unabhängig voneinander montieren zu können und nicht in einer bestimmten Reihenfolge, - thermische Dehnungen und Feuchtigkeitsunterschiede zu berücksichtigen und/oder - die Verwendung von verschiedenartigen Materialien an einer Stelle zu ermöglichen. Bauwerke und Bauteile unterliegen Eigenbewegungen (Schwinden, Temperaturspannungen), die zu Rissen führen und dadurch deren Aussehen, Gebrauchsfähigkeit und Standsicherheit gefährden können. Neben Maßnahmen, diese Bewegungen zu reduzieren, ist das Anordnen von Fugen die wirksamste Voraussetzung zur Vermeidung möglicher Schäden.

Hauptsächlich gibt es drei Arten von Fugen, die sich in ihrer Funktion und Ausführung unterscheiden:

Nach ihrer Ausbildung wird ferner unterschieden in Raumfugen und Scheinfugen:

Fugen können entweder offen gelassen werden (Offene Fuge) oder durch:

Fugen können auch mit einer Fugenabdeckung gegen Verschmutzung versehen werden. Für wasserundurchlässige Betonbauteile sind wasserundurchlässige Fugen vorzusehen.

Fugenbreite und Fugenabstände müssen nach den konstruktiven Erfordernissen festgelegt werden. Die Anzahl der Fugen sollte immer auf ein Minimum beschränkt werden.

Im Betonstraßenbau kann mit dem System "Raumfugenlose Betondecke" auf Raumfugen ganz verzichtet werden. Im Hochbau bietet der Spannbeton die Möglichkeit, auf Fugen zu verzichten, was bei wasserundurchlässigen Betonbauwerken ein Vorteil sein kann.