Farbiger Beton: Unterschied zwischen den Versionen

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Er wird z. B. bei der Herstellung von großformatigen Fassaden- und Brüstungselementen, Bodenplatten, Treppenbelägen und Betonpflastersteinen (häufig als 3 bis 8 cm dicke Vorsatzschicht) verwendet.
[[Datei:II11469_Kueppersmuehle.jpg|Farbiger Beton im Treppenhaus des Museums Küppersmühle in Duisburg|200 px|mini]]
Farbiger Beton wird z. B. bei der Herstellung von großformatigen Fassaden- und Brüstungselementen, Bodenplatten, Treppenbelägen und Betonpflastersteinen (häufig als 3 bis 8 cm dicke Vorsatzschicht) verwendet.<br />
Die Farbigkeit wird durch:
*Durchfärben über
**Zumischen von [[Farbpigmente]]n zum [[Frischbeton]] und/oder
**die Verwendung farbiger [[Gesteinskörnung]] und
*besondere [[Oberflächenbearbeitung]] wie [[Absäuern]], [[Auswaschen]], [[Flammstrahlen]] oder [[Sandstrahlen]] sowie durch
*Aufbringen pigmentierter [[Anstrich|Anstriche]] erreicht. Um die tatsächliche Farbwirkung beurteilen zu können, empfiehlt sich die Anfertigung größerer Probeelemente. Für farbigen Beton gelten die für [[Sichtbeton]] festgelegten Regeln.<br />
Als [[Zement]] kann jeder Normzement verwendet werden. Betone, die mit hellen Zementen hergestellt werden, lassen sich besser mit Farbpigmenten einfärben als Betone mit dunklen Zementen. Eine hellgraue Farbtönung haben Zemente mit hellen Hauptbestandteilen, also unter anderem [[Hochofenzement|Hochofenzemente]] (CEM III), [[Portlandhüttenzement|Portlandhüttenzemente]] (CEM II-S) und [[Portlandkalksteinzement|Portlandkalksteinzemente]] (CEM II-LL). Besonders bewährt hat sich [[Weißzement]] CEM I 42,5 R. [[Portlandzement]] (CEM I) kann im Allgemeinen als Mittelgrau eingestuft werden. Durch die üblicherweise bei der Herstellung von [[SR-Zement|Portlandzement mit hohem Sulfatwiderstand]] (CEM I SR) höhere Zugabe von Eisenoxid ergibt sich ein dunkelgrauer Farbton. Für die Farbgebung ist allerdings auch der Farbton des eingesetzten [[Sand|Sands]] wichtig.<br />
Als farbige [[Gesteinskörnung]] kommen i. d. R. Hartgesteine wie [[Quarz]], Quarzit, Diabas, [[Granit]], [[Porphyr]], [[Kalkstein]] und Marmor zur Anwendung.<br />


Die Farbigkeit wird durch Zumischen von [[Farbpigmente]]n zum Frischbeton und/oder die Verwendung farbiger Gesteinskörnung und besondere [[Oberflächenbehandlung]] wie [[Absäuern]], [[Auswaschen]], [[Flammstrahlen]] oder [[Sandstrahlen]] sowie durch Aufbringen pigmentierter Anstriche erreicht. Um die tatsächliche Farbwirkung beurteilen zu können, empfiehlt sich die Anfertigung größerer Probeelemente. Für farbigen Beton gelten die für Sichtbeton festgelegten Regeln.
Für das Erscheinungsbild einer farbigen Betonoberfläche sind zwei Eigenschaften maßgebend:<br />
Die '''Helligkeit''' wird bestimmt durch diffuse Lichtstreuung, deren Intensivität durch die Oberflächenstruktur beeinflusst wird. Normalerweise verändert sich - z. B. durch Abwitterung - die Struktur der Betonoberfläche mit zunehmendem Alter, was üblicherweise zu einer Aufhellung farbiger Betonoberflächen führt.<br />
Die '''Farbe''' ist eine Substanzeigenschaft. Je nach Substanz werden verschiedene Farben aus dem Lichtspektrum reflektiert oder absorbiert. Die reflektierten Farben bestimmen die Farberscheinung der Oberfläche. Je mehr Licht diffus gestreut wird (Helligkeit), desto weniger Licht steht für diese Farbprägung der Oberfläche zur Verfügung.<br />
Durch Abrieb oder Abwitterung der Zementsteinschicht an der Oberfläche kann auch die Gesteinskörnung an der Oberfläche sichtbar werden und das Farberscheinungbild der Betonoberfläche beeinflussen.


Als Farbstoffe kommen nur licht-, wetter- und alkalibeständige, anorganische Pigmente in Frage, meist Eisenoxidgelb, -rot, -braun, -schwarz, daneben auch Chromoxidgrün und gelegentlich Kobaltbau oder Manganblau, zur Aufhellung Titanoxidweiß.
== Literatur ==
 
*[http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/technik-des-sichtbetons.html Peck, Martin u.a.: Technik des Sichtbetons. Verlag Bau+Technik, Erkrath 2016]
Als Zement kann jeder Normzement verwendet werden. Besonders bewährt hat sich Weißzement CEM I 42,5 R.
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/H8.pdf Zement-Merkblatt H8: Sichtbeton – Techniken der Flächengestaltung]
 
Als farbige Gesteinskörnung kommen i. d. R. Hartgesteine wie Quarz, Quarzit, Diabas, Granit, Porphyr, Kalkstein und Marmor zur Anwendung.
 
Die üblichen Verfahren der nachträglichen [[Oberflächenbehandlung]] sind das Waschen, Feinwaschen sowie die steinmetzmäßige Bearbeitung, das Strahlen mit festen Strahlmitteln und das [[Flammstrahlen]].

Aktuelle Version vom 5. September 2022, 11:41 Uhr

Farbiger Beton im Treppenhaus des Museums Küppersmühle in Duisburg

Farbiger Beton wird z. B. bei der Herstellung von großformatigen Fassaden- und Brüstungselementen, Bodenplatten, Treppenbelägen und Betonpflastersteinen (häufig als 3 bis 8 cm dicke Vorsatzschicht) verwendet.
Die Farbigkeit wird durch:

Als Zement kann jeder Normzement verwendet werden. Betone, die mit hellen Zementen hergestellt werden, lassen sich besser mit Farbpigmenten einfärben als Betone mit dunklen Zementen. Eine hellgraue Farbtönung haben Zemente mit hellen Hauptbestandteilen, also unter anderem Hochofenzemente (CEM III), Portlandhüttenzemente (CEM II-S) und Portlandkalksteinzemente (CEM II-LL). Besonders bewährt hat sich Weißzement CEM I 42,5 R. Portlandzement (CEM I) kann im Allgemeinen als Mittelgrau eingestuft werden. Durch die üblicherweise bei der Herstellung von Portlandzement mit hohem Sulfatwiderstand (CEM I SR) höhere Zugabe von Eisenoxid ergibt sich ein dunkelgrauer Farbton. Für die Farbgebung ist allerdings auch der Farbton des eingesetzten Sands wichtig.
Als farbige Gesteinskörnung kommen i. d. R. Hartgesteine wie Quarz, Quarzit, Diabas, Granit, Porphyr, Kalkstein und Marmor zur Anwendung.

Für das Erscheinungsbild einer farbigen Betonoberfläche sind zwei Eigenschaften maßgebend:
Die Helligkeit wird bestimmt durch diffuse Lichtstreuung, deren Intensivität durch die Oberflächenstruktur beeinflusst wird. Normalerweise verändert sich - z. B. durch Abwitterung - die Struktur der Betonoberfläche mit zunehmendem Alter, was üblicherweise zu einer Aufhellung farbiger Betonoberflächen führt.
Die Farbe ist eine Substanzeigenschaft. Je nach Substanz werden verschiedene Farben aus dem Lichtspektrum reflektiert oder absorbiert. Die reflektierten Farben bestimmen die Farberscheinung der Oberfläche. Je mehr Licht diffus gestreut wird (Helligkeit), desto weniger Licht steht für diese Farbprägung der Oberfläche zur Verfügung.
Durch Abrieb oder Abwitterung der Zementsteinschicht an der Oberfläche kann auch die Gesteinskörnung an der Oberfläche sichtbar werden und das Farberscheinungbild der Betonoberfläche beeinflussen.

Literatur