Thompson, Sanford Eleazer: Unterschied zwischen den Versionen

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Sanford Eleazer Thompson, amerikanischer Bauingenieur und Baustoffwissenschaftler<br />
Sanford Eleazer Thompson, amerikanischer Bauingenieur und Baustoffwissenschaftler<br />
geb. 13. Februar 1867 in Ogdensburg, New York; gest. 25. Februar 1949 in Phoenix, Arizona<br />
geb. 13. Februar 1867 in Ogdensburg, New York; gest. 25. Februar 1949 in Phoenix, Arizona<br />
Thompson schloss 1889 sein Studium des Bauingenieurwesens und der Chemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab. Anschließend war er bis 1917 als Consulting Engineer in Newton Highlands, Massachusetts, und Bauleiter bei verschiedenen Projekten tätig. Nach seinem Militärdienst im ersten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1949 war er Gründer und Präsident der Thompson & Lichtner Company, einer Management- und Ingenieurgesellschaft in Boston. Zwischen 1921 und 1943 war auch mit zahlreichen öffentlichen Aufgaben betraut, z. B. 1921 in der Hoover Commission on the Elimination of Waste in Industry.<br />
Thompson schloss 1889 sein Studium des Bauingenieurwesens und der Chemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab. Anschließend war er bis 1917 als Consulting Engineer in Newton Highlands, Massachusetts, und Bauleiter bei verschiedenen Projekten tätig. Nach seinem Militärdienst im ersten Weltkrieg gründete er die Thompson & Lichtner Company, eine Management- und Ingenieurgesellschaft in Boston, der er bis zu seinem Tod im Jahr 1949 als Präsident vorstand. Zwischen 1921 und 1943 war auch mit zahlreichen öffentlichen Aufgaben betraut, z. B. 1921 in der Hoover Commission on the Elimination of Waste in Industry.<br />
Bekannt in der Betontechnologie wurde Thompson u. a. durch seine Betonversuche, die er ab 1901 zusammen mit [[Fuller, William Barnard|William B. Fuller]] in Little Falls, New Jersey, durchführte. Untersucht wurden Dichte und Druckfestigkeit von Betonbalken (6 inch) mit verschiedenen [[Betonzusammensetzung|Betonzusammensetzungen]]. Die Versuche zeigten, dass ein enger Zusammenhang zwischen [[Druckfestigkeit|Betondruckfestigkeit]], [[Zementgehalt]] und [[Dichte]] des [[Betongefüge|Betongefüges]] besteht. Bei gleichem Zementgehalt ergab die dichteste Mischung den Beton mit der höchsten Druckfestigkeit. Die [[Gesteinskörnung]] mit einer bestimmten [[Korngrößenverteilung]] ergab immer die höchste Druckfestigkeit. Mit diesen Erkenntnissen bestimmten Fuller und Thompson eine [[Idealsieblinie]] und beschrieben die Gesetzmäßigkeiten durch die [[Fuller-Kurve]] und die Fuller-Gleichung.<br />
Bekannt in der Betontechnologie wurde Thompson u. a. durch seine Betonversuche, die er ab 1901 zusammen mit [[Fuller, William Barnard|William B. Fuller]] in Little Falls, New Jersey, durchführte. Untersucht wurden Dichte und Druckfestigkeit von Betonbalken (6 inch) mit verschiedenen [[Betonzusammensetzung|Betonzusammensetzungen]]. Die Versuche zeigten, dass ein enger Zusammenhang zwischen [[Druckfestigkeit|Betondruckfestigkeit]], [[Zementgehalt]] und [[Dichte]] des [[Betongefüge|Betongefüges]] besteht. Bei gleichem Zementgehalt ergab die dichteste Mischung den Beton mit der höchsten Druckfestigkeit. Die [[Gesteinskörnung]] mit einer bestimmten [[Korngrößenverteilung]] ergab immer die höchste Druckfestigkeit. Mit diesen Erkenntnissen bestimmten Fuller und Thompson eine [[Idealsieblinie]] und beschrieben die Gesetzmäßigkeiten durch die [[Fuller-Kurve]] und die Fuller-Gleichung.<br />
Von 1910 bis 1922 war Thompson der erste Vorsitzende des Committee C09 on Concrete and Concrete Aggregates der American Society for Testing and Materials (ASTM). Seit 1938 wird von der ASTM der Sanford E. Thompson Award an Autoren von ASTM-Schriften vergeben, die eine überragende Bedeutung auf dem Feld der Betontechnologie und der Gesteinskörnungen für Beton haben.
Von 1910 bis 1922 war Thompson der erste Vorsitzende des Committee C09 on Concrete and Concrete Aggregates der American Society for Testing and Materials (ASTM). Seit 1938 wird von der ASTM der Sanford E. Thompson Award an Autoren von ASTM-Schriften vergeben, die eine überragende Bedeutung auf dem Feld der Betontechnologie und der Gesteinskörnungen für Beton haben.

Version vom 31. März 2016, 10:51 Uhr

Sanford Eleazer Thompson, amerikanischer Bauingenieur und Baustoffwissenschaftler
geb. 13. Februar 1867 in Ogdensburg, New York; gest. 25. Februar 1949 in Phoenix, Arizona
Thompson schloss 1889 sein Studium des Bauingenieurwesens und der Chemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab. Anschließend war er bis 1917 als Consulting Engineer in Newton Highlands, Massachusetts, und Bauleiter bei verschiedenen Projekten tätig. Nach seinem Militärdienst im ersten Weltkrieg gründete er die Thompson & Lichtner Company, eine Management- und Ingenieurgesellschaft in Boston, der er bis zu seinem Tod im Jahr 1949 als Präsident vorstand. Zwischen 1921 und 1943 war auch mit zahlreichen öffentlichen Aufgaben betraut, z. B. 1921 in der Hoover Commission on the Elimination of Waste in Industry.
Bekannt in der Betontechnologie wurde Thompson u. a. durch seine Betonversuche, die er ab 1901 zusammen mit William B. Fuller in Little Falls, New Jersey, durchführte. Untersucht wurden Dichte und Druckfestigkeit von Betonbalken (6 inch) mit verschiedenen Betonzusammensetzungen. Die Versuche zeigten, dass ein enger Zusammenhang zwischen Betondruckfestigkeit, Zementgehalt und Dichte des Betongefüges besteht. Bei gleichem Zementgehalt ergab die dichteste Mischung den Beton mit der höchsten Druckfestigkeit. Die Gesteinskörnung mit einer bestimmten Korngrößenverteilung ergab immer die höchste Druckfestigkeit. Mit diesen Erkenntnissen bestimmten Fuller und Thompson eine Idealsieblinie und beschrieben die Gesetzmäßigkeiten durch die Fuller-Kurve und die Fuller-Gleichung.
Von 1910 bis 1922 war Thompson der erste Vorsitzende des Committee C09 on Concrete and Concrete Aggregates der American Society for Testing and Materials (ASTM). Seit 1938 wird von der ASTM der Sanford E. Thompson Award an Autoren von ASTM-Schriften vergeben, die eine überragende Bedeutung auf dem Feld der Betontechnologie und der Gesteinskörnungen für Beton haben.

Literatur

  • Fuller, W.B.; Thompson S.E.: The laws of proportioning concrete. Transactions of the American Society of Civil Engineers 33 (1907):222–298.
  • http://rmc.library.cornell.edu/EAD/htmldocs/KCL05615.html
  • Witzel, Morgan: Encyclopedia of History of American Management; Thoemmes Continuum, Bristol 2005