Elektrohärtung: Unterschied zwischen den Versionen

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Grundlage der sogenannten elektrischen Härtung des Betons ist die Ausnutzung der elektrischen Leitfähigkeit des jungen Betons zu seiner Erwärmung. Während der erhärtete Beton nur ein sehr schlechter Leiter ist, hat der frische Beton infolge seines Wassergehalts eine gute Leitfähigkeit, die durch Anlegen einer Wechselspannung zum Aufheizen benutzt werden kann. Mit zunehmender Erhärtung nimmt dann die Leitfähigkeit infolge der Wasserbindung stark ab, und die Spannung muss zum weiteren Aufheizen erhöht werden. Daher ist es zweckmäßig, die elektrische Erhärtung nur bis zu einem bestimmten Erhärtungsstadium zu betreiben. Das Verfahren wird bei bewehrten Betonteilen durch die wesentlich größere Leitfähigkeit des Stahls gegenüber dem umgebenden Beton erschwert. Die Erwärmung des Betons in der Umgebung der Stahleinlagen ist wesentlich stärker als die des übrigen Betons, was zu Aufquellungen des jungen Betons an der Bewehrung und damit zur Verringerung des Haftverbundes führen kann. Bei Spannbetonkonstruktionen ist die Frage der Auswirkung der Elektrohärtung auf das Korrosionsverhalten der Spannstähle noch nicht eindeutig geklärt. Außerdem erschweren die erforderlichen hohen Spannungen, die bis auf mehrere 100 Volt ansteigen können, die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei diesem Verfahren.
Grundlage der sogenannten elektrischen Härtung des Betons ist die Ausnutzung der elektrischen Leitfähigkeit des jungen Betons zu seiner [[Erwärmen|Erwärmung]]. Während der erhärtete Beton nur ein sehr schlechter Leiter ist, hat der frische Beton infolge seines Wassergehalts eine gute Leitfähigkeit, die durch Anlegen einer Wechselspannung zum Aufheizen benutzt werden kann. Mit zunehmender [[Erhärten|Erhärtung]] nimmt dann die Leitfähigkeit infolge der Wasserbindung stark ab, und die Spannung muss zum weiteren Aufheizen erhöht werden. Daher ist es zweckmäßig, die elektrische Erhärtung nur bis zu einem bestimmten Erhärtungsstadium zu betreiben. Das Verfahren wird bei bewehrten Betonteilen durch die wesentlich größere Leitfähigkeit des Stahls gegenüber dem umgebenden Beton erschwert. Die Erwärmung des Betons in der Umgebung der [[Bewehrung]] ist wesentlich stärker als die des übrigen Betons, was zu Aufquellungen des [[junger Beton|jungen Betons]] an der Bewehrung und damit zur Verringerung des [[Verbund|Haftverbundes]] führen kann. Bei [[Spannbeton|Spannbetonkonstruktionen]] ist die Frage der Auswirkung der Elektrohärtung auf das Korrosionsverhalten der [[Spannstahl|Spannstähle]] noch nicht eindeutig geklärt. Außerdem erschweren die erforderlichen hohen Spannungen, die bis auf mehrere 100 Volt ansteigen können, die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei diesem Verfahren.
 
[[Category: Baustoffherstellung]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2015, 17:31 Uhr

Grundlage der sogenannten elektrischen Härtung des Betons ist die Ausnutzung der elektrischen Leitfähigkeit des jungen Betons zu seiner Erwärmung. Während der erhärtete Beton nur ein sehr schlechter Leiter ist, hat der frische Beton infolge seines Wassergehalts eine gute Leitfähigkeit, die durch Anlegen einer Wechselspannung zum Aufheizen benutzt werden kann. Mit zunehmender Erhärtung nimmt dann die Leitfähigkeit infolge der Wasserbindung stark ab, und die Spannung muss zum weiteren Aufheizen erhöht werden. Daher ist es zweckmäßig, die elektrische Erhärtung nur bis zu einem bestimmten Erhärtungsstadium zu betreiben. Das Verfahren wird bei bewehrten Betonteilen durch die wesentlich größere Leitfähigkeit des Stahls gegenüber dem umgebenden Beton erschwert. Die Erwärmung des Betons in der Umgebung der Bewehrung ist wesentlich stärker als die des übrigen Betons, was zu Aufquellungen des jungen Betons an der Bewehrung und damit zur Verringerung des Haftverbundes führen kann. Bei Spannbetonkonstruktionen ist die Frage der Auswirkung der Elektrohärtung auf das Korrosionsverhalten der Spannstähle noch nicht eindeutig geklärt. Außerdem erschweren die erforderlichen hohen Spannungen, die bis auf mehrere 100 Volt ansteigen können, die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei diesem Verfahren.