Weiße Wanne
Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton werden auch als Weiße Wannen bezeichnet. Es handelt sich dabei um im Grundwasserbereich liegende Baukörper aus wasserdurchlässigem Beton ohne zusätzliche Dichtungsschicht. Die Bezeichnung hebt auf den Unterschied des hellen Betons zur schwarzfarbenen, bituminösen Abdichtungshaut ab.
Bei dem System "Weiße Wanne" ist der Beton in Wand und Sohle zugleich tragendes Element und Abdichtung. Zusätzliche Schutzschichten oder Abdichtungsmaßnahmen sind i. d. R. überflüssig. Besondere Aufmerksamkeit erfordert jedoch die Ausbildung der Arbeitsfugen und Bewegungsfugen als wasserundurchlässige Fuge.
Die Bauart stellt hohe Anforderungen an die fachgerechte Ausführung, bietet aber beachtliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber den komplizierten und aufwendigen Hautabdichtungen.
Eine Weiße Wanne erfordert mehr als nur Beton mit hohem Wassereindringwiderstand, um funktionsfähig zu sein. Die in der Planung zu berücksichtigenden einzelnen Elemente und Maßnahmen sind:
- Baustoff:
Beton mit hohem Wassereindringwiderstand - Zwangsspannungen im Bauwerk:
Aussagen zur Rissbreite und Bewehrungsführung; Nachweis zur Begrenzung der Rissbreite bzw. Rissvermeidung; Ziel: Optimierung der Konstruktion zur Vermeidung von Zwang - Fugenplanung:
Auswahl und Anordnung von Fugenabdichtungen - Bauausführung:
Betonierbarkeit, Verdichten, Nachbehandlung - Bauphysik:
Wärmedämmung, Nutzungsanforderungen, Baufeuchte