Ringofen

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Dyckerhoff-Zementwerks mit Hoffmannschem Ringofen im Jahr 1864

Der Ringofen geht auf Entwicklungen aus dem Jahr 1839 und ein Patent aus dem Jahr 1859 zurück, war bei der Ziegelherstellung weit verbreitet, wurde aber zum Brennen von Kalk und Portlandzement entwickelt. Der Übergang zu dieser Technik mit kontinuierlichem Brennbetrieb bedeutete gegenüber der Schachtofentechnik einen großen Schritt zur Verbesserung des Brennprozesses. Mit einem Ringofen konnten bereits bis zu 25 000 t/a Zement gebrannt werden. Aber der hohe Bedienaufwand und die schwere Handarbeit beim Entleeren und Besetzen der Kammern verhinderten den Durchbruch dieser Ofentechnik. 1877 wurde daher der meiste Zement noch in periodisch arbeitenden Schachtöfen gebrannt.
Der Ringofen besteht aus einem ringförmigen bzw. ovalförmigen Ofenkanal um einen mittig angeordneten Schornstein. Der Ofenkanal ist in etwa 14 bis 20 Kammern aufgeteilt, die unabhängig voneinander befeuert und mit dem Schornstein verbunden oder von ihm getrennt werden können. Die Kammern werden nacheinander mit den Klinkerrohlingen beschickt. Ist in der einen Kammer der Klinker gebrannt, erlöscht das Feuer in dieser Kammer und das Feuer wird in der nächsten Kammer mit Klinkerrohlingen, die von den heißen Abgasen des Feuers in der vorigen Kammer getrocknet und vorerhitzt wurden, entzündet. Die Zuluft für das Feuer wird über die vorher gebrannten Klinker der vorigen geführt und erhitzt. Die heißen Abgase des Feuers trocknen und vorerhitzen die Rohlinge in der nächsten Kammer. Gegenüber der gerade befeuerten Kammer befinden sich die jeweils am weitesten abgekühlten Kammern, aus denen der gebrannte Klinker ausgeräumt werden kann, um die Kammer wieder mit Rohlingen beschicken zu können.
Der Ofen wird als Hoffmannscher Ringofen bezeichnet, da die Technik von Friedrich Eduard Hoffmann zum Patent angemeldet wurde. Tatsächlich betrieb aber schon 1839 ein Maurermeister Arnold aus Fürstenwalde einen derartigen Ringofen.

Siehe auch:

Literatur