Schalungshaut

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Anwendungsbereiche und Einsatzhäufigkeiten verschiedener Schalungshautarten

Als Schalungshaut wird die Oberfläche der Schalung bezeichnet, die in Kontakt mit dem Frischbeton kommt.
Es wird dabei zwischen selbsttragender Schalungshaut und Vorsatzschalung unterschieden. Eine selbsttragende Schalungshaut kann direkt auf die Tragkonstruktion des Schalungssystems montiert werden.
Eine Schalungshaut kann stark saugend bis nicht saugend sein und dementsprechend die Abführung von Luft und Wasser aus dem Frischbeton mehr oder weniger ermöglichen. Eine saugende Schalung kann daher eine dichte Oberfläche mit geringem Porenanteil erzeugen, bei sehr starkem Saugen aber der Betonoberfläche zuviel Wasser entziehen, so dass sie nach dem Erhärten zum Absanden neigt. Der mit dem Wasserentzug verbundene höhere oder niedrigere Wasserzementwert der Betonoberfläche führt zu dunkleren bzw. helleren Flächen).
Als Werkstoffe kommen Holz, Stahl und Kunststoff zum Einsatz.
saugende Schalungshaut:

  • Brettschalung mit sägerauen oder gehobelten Brettern,
  • unbeschichtete Holzspanplatten,
  • Schalungsplatten mit entwässernden Schalungsbahnen (Vlies).

schwach saugende Schalungshaut:

nicht saugende Schalungshaut:

Um nach dem Erhärten des Betons beim Ausschalen die Betonoberfläche und Schalung leicht und ohne Schäden voneinander trennen zu können, muss meist auf die Schalungshaut vor dem Betonieren ein Trennmittel aufgetragen werden.
Die Schalungshaut muss sauber und besonders in den Schalungsfugen dicht sein, damit eine Austritt von Wasser und Zementleim nicht möglich ist.
Aufgrund der besonderen Bedeutung der Schalungshaut für das Erscheinungsbild der Ansichtsflächen (Sichtbeton) werden in im DBV/VDZ-Merkblatt "Sichtbeton" Schalungshautklassen mit den entsprechenden Anforderungen definiert. In einem Schalungsmusterplan sollten die sichtbaren Verläufe der Arbeitsfugen, Schalungsstöße und die Anordnung der Schalungsanker hervorgehen.

Literatur

  • DBV/VDZ-Merkblatt "Sichtbeton" Ausgabe Juni 2015. Herausgeber Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V. und Verein Deutscher Zementwerke e.V., Berlin 2015