Infraleichtbeton

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Unter Infraleichtbeton, regional auch Dämmbeton genannt, wird ein Leichtbeton verstanden, dessen Rohdichte im Bereich von 300 bis 800 kg/m³ liegt. Er besitzt sehr gut Wärmedämmeigenschaften. Infraleichtbetone können in Ortbetonbauweise Wärmeleitfähigkeitswerte λ von 0,15 W/(m·K) aufweisen.
Ziel bei der Verwendung von Infraleichtbeton ist es meist, in monolithischer Bauweise tragfähige Außenwände zu erstellen, die alle Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen. Die Vorteile sind:

  • Baukonstruktive Details vereinfachen sich, wenn Wände nur aus einem mineralischen Rohstoff bestehen.
  • Infraleichtbeton lässt wie Beton überhaupt am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes sehr gut wiederverwenden, aber nur, wenn er von allen nicht mineralischen Bestandteilen frei ist. Bei mehrschichtigen Systemen wie einem Wärmedämmverbundsystem müssen die Materialien aufwändig getrennt werden, hier aber nicht.
  • Mit Infraleichtbeton lassen sich Außenwände monolithisch als Sichtbeton erstellen.

Die Rohdichte eines gefügedichten Leichtbetons gemäß DIN EN 206-1 / DIN 1045-2 liegt zwischen 800 kg/m³ und 2000 kg/m³. Infraleichtbeton bietet seine sehr guten Wärmedämmeigenschaften aufgrund einer Rohdichte von weniger als 800 kg/m³, die ihm auch zu seinen Namen verholfen hat. Sie liegt unterhalb (= infra) der von der Norm definierten Grenzen. Demgemäß ist derzeit für das Bauen mit Infraleichtbeton in Deutschland noch eine bauaufsichtliche Zustimmung im Einzelfall (ZiE) erforderlich. Die gegenüber einem genormten Leichtbeton weiter reduzierte Rohdichte wird u. a. durch Ersatz der feinen Gesteinskörnung aus Sand durch Blähglas erreicht. Zusätzlich werden oft durch einen Schaumbildner feinste Luftporen in den Zementstein eingebracht. Betonzusatzmittel sind dann zum Teil erforderlich, um eine erhöhte Wasseraufnahme in den Poren im Zementstein zu verhindern bzw. die Gefahr von Rissen durch ein Trocknungsschwinden zu reduzieren.