Hydratationsgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei [[Betonböden]] und Wänden werden unter bestimmten Umständen Streifen zunächst nicht betoniert, um [[Zwangsspannungen]] infolge Behinderung auftretender [[Verformung|Verformungen]] verhindern zu können. Diese "Gassen" werden erst nach Abklingen der Verformungen betoniert. So werden zur Vermeidung einer Verformungsbehinderung zwischen steifen Bauteilen - vor allem in Betonböden - sogenannte „Hydratationsgassen“ vorgesehen, die nach Abklingen der [[Hydratationswärme|Hydratationswärmeentwicklung]] (frühestens also nach einer Woche) geschlossen werden. In [1] wird eine Breite von etwa der ein- bis zweifachen Bauteildicke als günstig angesehen.<br>
Bei [[Betonböden]] und Wänden werden unter bestimmten Umständen Streifen zunächst nicht betoniert, um [[Zwangsspannungen]] infolge Behinderung auftretender [[Verformung|Verformungen]] verhindern zu können. <br>
Größere Betonböden für Produktions- und Lagerhallen und lange Wände (z. B. Stützwände) können nur in mehreren Betonierabschnitten hergesetllt werden. Wird der nächste Bauabschnitt direkt an den vorher betonierten und bereits nach wenigen Tage Erhärtung steifen Bauabschnitt anbetoniert, wird an dieser Arbeitsfuge die Verformung des frisch betonierten Abschnitts infolge abfließender [[Hydratationswärme]] - mit der Gefahr von [[Risse|Rissbildungen]] - behindert.<br>
Zur Vermeidung einer Verformungsbehinderung zwischen steifen Bauteilen - vor allem in größeren Betonböden - werden sogenannte „Hydratationsgassen“ vorgesehen, die nach Abklingen der [[Hydratationswärme|Hydratationswärmeentwicklung]] (frühestens also nach einer Woche) geschlossen werden. In [1] wird eine Breite von etwa der ein- bis zweifachen Bauteildicke als günstig angesehen.<br>
In der Gasse sollte auch ein Vollstoß der Bewehrung vorgesehen werden, damit sich die Bauteilbereiche vollkommen unabhängig voneinander verformen können.


==Literatur==
==Literatur==
[1] [http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/zwangsspannungen-infolge-hydratationswaerme.html Röhling, Stefan: Zwangsspannungen infolge Hydratationswärme. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 2009]
[1] [http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/zwangsspannungen-infolge-hydratationswaerme.html Röhling, Stefan: Zwangsspannungen infolge Hydratationswärme. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 2009]

Version vom 20. Mai 2019, 12:22 Uhr

Bei Betonböden und Wänden werden unter bestimmten Umständen Streifen zunächst nicht betoniert, um Zwangsspannungen infolge Behinderung auftretender Verformungen verhindern zu können.
Größere Betonböden für Produktions- und Lagerhallen und lange Wände (z. B. Stützwände) können nur in mehreren Betonierabschnitten hergesetllt werden. Wird der nächste Bauabschnitt direkt an den vorher betonierten und bereits nach wenigen Tage Erhärtung steifen Bauabschnitt anbetoniert, wird an dieser Arbeitsfuge die Verformung des frisch betonierten Abschnitts infolge abfließender Hydratationswärme - mit der Gefahr von Rissbildungen - behindert.
Zur Vermeidung einer Verformungsbehinderung zwischen steifen Bauteilen - vor allem in größeren Betonböden - werden sogenannte „Hydratationsgassen“ vorgesehen, die nach Abklingen der Hydratationswärmeentwicklung (frühestens also nach einer Woche) geschlossen werden. In [1] wird eine Breite von etwa der ein- bis zweifachen Bauteildicke als günstig angesehen.
In der Gasse sollte auch ein Vollstoß der Bewehrung vorgesehen werden, damit sich die Bauteilbereiche vollkommen unabhängig voneinander verformen können.

Literatur

[1] Röhling, Stefan: Zwangsspannungen infolge Hydratationswärme. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 2009