Geschichte des Betons: Unterschied zwischen den Versionen

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des Betons
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[[Datei:BT187901_Pavillon.jpg|Pavillon der hessischen Gewerbeschau 1879 in Offenbach|200 px|mini]]
[[Beton]] entsteht aus natürlichen Ausgangsstoffen, z. B. [[Kies]], [[Sand]] und Wasser, sowie einem [[Bindemittel]], z. B. aus gebranntem [[Kalk]] und [[Ton]]. Vorstufen zu unserem heutigen [[Beton]] bilden der in der Natur entstandene [[Nagelfluh]] (Naturbeton) und der [[Römischer Beton|Römische Beton]] (Opus Caementitium|opus caementitium). Zwar sind durch Kalkmörtel verfestigte Bodenbeläge aus wesentlich früherer Zeit bekannt:
* um 7000 v.Chr. in Yiftah El (Israel) 
* um 5000 v.Chr. in Lepenski Vir (an der Donau in der Nähe des Eisernen Tors)
* um 3000 v.Chr. in China
Eine systematische Verklebung von Steinen und Sand zu neuen Bauteilen mit hohe Druckfestigkeiten wurde jedoch erst in römischer Zeit entwickelt. Die Herkunft des Wortes [[Beton]] ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die älteste schriftliche Überlieferung stammt von dem französischen Physiker Mathematiker und Ingenieur BÉLIDOR; er bezeichnete 1753 mit béton ein Gemisch aus wasserbeständigem [[Mörtel]] und grober [[Gesteinskörnung]].<br />
Als Geburtsstunde des [[Stahlbeton]]s wird häufig das Jahr 1867 angegeben. Damals erhielt der französische Gärtner und Bauunternehmer MONIER sein erstes Patent auf die bereits seit etwa 1848 verwendeten Blumenkübel aus bewehrtem (im Inneren mit einem Drahtgeflecht versehenem) [[Beton]]. Vor ihm hatte jedoch der französische Adelige LAMBOT 1855 ein ähnliches Patent zur Herstellung von Booten angemeldet. <br />
Die ältesten erhaltenen Betonbauten (ohne [[Bewehrung|Stahlbewehrung]]) in Deutschland stammen aus dem Jahr 1879 und stehen in Offenbach/Frankfurt (Bogenbrücke und Tempel für eine Gewerbeausstellung). Die älteste erhaltene [[Spannbeton]]brücke führt bei Oelde/Westfalen über die Autobahn; sie wurde 1938 erbaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz.


[[Beton]] entsteht aus natürlichen Ausgangsstoffen, z. B. Kies, Sand und Wasser, sowie einem Bindemittel, z. B. aus gebranntem Kalk und Ton. Vorstufen zu unserem heutigen [[Beton]] bilden der in der Natur entstandene Nagelfluh (Naturbeton) und der Römische [[Beton]] (opus caementitium). Zwar sind durch Kalkmörtel verfestigte Bodenbeläge aus wesentlich früherer Zeit bekannt: um 7000 v.Chr. in Yiftah El (Israel), um 5000 v.Chr. in Lepenski Vir (an der Donau in der Nähe des Eisernen Tors) und um 3000 v.Chr. in China. Eine systematische Verklebung von Steinen und Sand zu neuen Bauteilen mit hohe Druckfestigkeiten wurde jedoch erst in römischer Zeit entwickelt. Die Herkunft des Wortes [[Beton]] ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die älteste schriftliche Überlieferung stammt von dem französischen Physiker Mathematiker und Ingenieur BÉLIDOR; er bezeichnete 1753 mit béton ein Gemisch aus wasserbeständigem Mörtel und grober Gesteinskörnung.
==Literatur==
 
*[http://shop.verlagbt.de/instandsetzung-baukultur/bauen-in-stein.html Eifert, Helmut: Bauen in Stein - Die Historie der mineralischen Baustoffe in Deutschland und Umgebung. Verlag Bau+Technik, Erkrath 2015]
Als Geburtsstunde des [[Stahlbeton]]s wird häufig das Jahr 1867 angegeben. Damals erhielt der französische Gärtner und Bauunternehmer MONIER sein erstes Patent auf die bereits seit etwa 1848 verwendeten Blumenkübel aus bewehrtem (im Inneren mit einem Drahtgeflecht versehenem) [[Beton]]. Vor ihm hatte jedoch der französische Adelige LAMBOT 1855 ein ähnliches Patent zur Herstellung von Booten angemeldet. Die ältesten erhaltenen [[Beton]]bauten (ohne Stahlbewehrung) in Deutschland stammen aus dem Jahr 1879 und stehen in Offenbach/Frankfurt (Bogenbrücke und Tempel für eine Gewerbeausstellung). Die älteste erhaltene [[Spannbeton]]brücke führt bei Oelde/Westfalen über die Autobahn; sie wurde 1938 erbaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz.
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/3-350-1996-.html Lamprecht, Heinz-Otto: Opus Caementitium - Bautechnik der Römer. Verlag Bau+Technik, Erkrath 1996]
== Siehe auch ==
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/3-300-1992-.html Kasig, Werner; Weiskorn, B.: Zur Geschichte der deutschen Kalkindustrie und ihrer Organisation. Verlag Bau+Technik, Erkrath 1992]
*[[Römischer Beton]]
*[https://www.betonshop.de/p784_50_jahre_btb Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e. V.(Hrsg.): Chronik des Bundesverbandes Transportbeton. Berlin 2016]

Version vom 7. Februar 2018, 15:25 Uhr

Römischer Beton, Bohrkern aus dem Gewölbe des Amphitheaters Trier
Pavillon der hessischen Gewerbeschau 1879 in Offenbach

Beton entsteht aus natürlichen Ausgangsstoffen, z. B. Kies, Sand und Wasser, sowie einem Bindemittel, z. B. aus gebranntem Kalk und Ton. Vorstufen zu unserem heutigen Beton bilden der in der Natur entstandene Nagelfluh (Naturbeton) und der Römische Beton (Opus Caementitium|opus caementitium). Zwar sind durch Kalkmörtel verfestigte Bodenbeläge aus wesentlich früherer Zeit bekannt:

  • um 7000 v.Chr. in Yiftah El (Israel)
  • um 5000 v.Chr. in Lepenski Vir (an der Donau in der Nähe des Eisernen Tors)
  • um 3000 v.Chr. in China

Eine systematische Verklebung von Steinen und Sand zu neuen Bauteilen mit hohe Druckfestigkeiten wurde jedoch erst in römischer Zeit entwickelt. Die Herkunft des Wortes Beton ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die älteste schriftliche Überlieferung stammt von dem französischen Physiker Mathematiker und Ingenieur BÉLIDOR; er bezeichnete 1753 mit béton ein Gemisch aus wasserbeständigem Mörtel und grober Gesteinskörnung.
Als Geburtsstunde des Stahlbetons wird häufig das Jahr 1867 angegeben. Damals erhielt der französische Gärtner und Bauunternehmer MONIER sein erstes Patent auf die bereits seit etwa 1848 verwendeten Blumenkübel aus bewehrtem (im Inneren mit einem Drahtgeflecht versehenem) Beton. Vor ihm hatte jedoch der französische Adelige LAMBOT 1855 ein ähnliches Patent zur Herstellung von Booten angemeldet.
Die ältesten erhaltenen Betonbauten (ohne Stahlbewehrung) in Deutschland stammen aus dem Jahr 1879 und stehen in Offenbach/Frankfurt (Bogenbrücke und Tempel für eine Gewerbeausstellung). Die älteste erhaltene Spannbetonbrücke führt bei Oelde/Westfalen über die Autobahn; sie wurde 1938 erbaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz.

Literatur