Fahrbahndeckenbeton

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Beton, der in seiner Zusammensetzung und in seinem Einbau speziell für Fahrbahndecken geeignet ist.
Der Beton für Straßendecken wird durch Verkehr und Witterung hoch beansprucht. Zudem muss er auch Eigenschaften aufweisen, die die Verkehrssicherheit bei Regen und Dunkelheit gewährleisten. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an den Festbeton und an die fertige Fahrbahndecke:

Die geforderten Frisch- und Festbetoneigenschaften werden durch den Einsatz regelgerechter Betonausgangsstoffen und einer geeigneten Betonzusammensetzung sicher gestellt. Dazu gehört auch eine sorgfältige Ausführung und Überwachung bei der Herstellung und Verarbeitung des Betons.
Vor Beginn der Arbeiten hat der Auftragnehmer anhand von Erstprüfungen mit den vorgesehenen Ausgangsstoffen den Nachweis zu erbringen, dass die vorgesehene Betonzusammensetzung die gewünschten Betoneigenschaften zielsicher erreicht.
Gemäß den gelten TL Beton-StB darf bei Fahrbahndecken der Belastungsklassen BK100 bis BK1,8 der Wasserzementwert 0,45 und bei Decken der Belastungsklassen BK0,3 bis BK1,0 0,50 nicht überschreiten. Der Zementgehalt darf bei Decken der Belastungsklassen BK1,8 bis BK100 340 kg/m³ (Waschbeton 420 kg/m³) im verdichteten Frischbeton nicht unterschreiten. Für die Herstellung des Fahrbahndeckenbetons sind Zemente nach DIN EN 197-1 oder nach DIN 1164-10 zu verwenden.
Gesteinskörnungen zur Herstellung von Fahrbahndeckenbeton müssen der TL Gestein-StB, Anhang G, entsprechen. Fahrbahndecken aus Beton auf Autobahnen sind grundsätzlich der Feuchtigkeitsklasse WS der DAfStb-Richtlinie „Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-Richtlinie) zuzuordnen.
Der Gesamtanteil an feinkörnigen Bestandteilen darf 450 kg/m³ verdichteten Frischbeton, bei Beton mit 8 mm Größtkorn 500 kg/m³ nicht überschreiten, sofern der Beton nicht für einen Oberbeton verwendet wird, bei dem der Oberflächenmörtel (Waschbeton) entfernt wird. In Betonzusammensetzungen für eine Waschbetonoberfläche darf der Anteil an feinkörnigen Bestandteilen 500 kg/m³ überschreiten.
Um dem Beton einen ausreichend hohen Frost-Tausalz-Widerstand zu verleihen, werden über die Zugabe von Luftporenbildner Mikroluftporen in ausreichender Menge, Größe und im richtigen Abstand zugeführt.
Für Fahrbahndeckenbeton ist eine Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) entsprechend DIN EN 206-1, DIN 1045-2 und TL Beton-StB durchzuführen. Wird der Beton nicht von einem Transportbetonwerk geliefert, sondern durch den Einbauer hergestellt, entfällt die Überwachung und Zertifizierung durch eine anerkannte Überwachungs- und Zertifizierungsstelle.

Einbau des Betons für Fahrbahndecken
In der Regel werden Fahrbahndecken aus Beton mit Gleitschalungsfertigern eingebaut. Sie ermöglichen einen exakten Beton-, Dübel- und Ankereinbau. Die Fertiger verdichten den Beton zuverlässig und erzeugen eine hohe Betonqualität.
Anschließend wird die Oberfläche von Fahrbahndecken geglättet und mit der für die Griffigkeit und Lärmminderung erforderlichen Textur versehen. Als Glätteinrichtung dient im Allgemeinen ein Querglätter, bei Decken der Belastungsklassen BK1,8 bis BK100 zusätzlich ein Längsglätter.

Die Texturtiefe einer Waschbetonoberfläche soll zwischen 0,6 und 1,1 mm liegen. Diesem Waschbeton ist ein DSTRO-Wert für die Berechnung des Beurteilungspegels für den Verkehrslärm von -2 dB(A) zugeordnet.

Die Betonoberfläche muss sofort nach der Herstellung gegen Austrocknen geschützt werden. Gebräuchlich ist das Aufsprühen eines Nachbehandlungsmittels, das den TL NBM-StB entsprechen muss. Die Dauer der Nachbehandlung hängt von der Witterung und der Festigkeitsentwicklung des Betons ab.
Zum Zeitpunkt des Schneidens der Scheinfugen muss der Beton soweit erhärtet sein, dass beim Schneiden keine Gesteinskörnung mehr aus dem Gefüge herausgerissen werden kann.

Literatur