FE-Zement: Unterschied zwischen den Versionen

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Zemente mit frühem Erstarren (FE-Zemente).<br>
Zemente mit frühem [[Erstarren]] (FE-Zemente) werden auch als Spritzzemente bezeichnet. Sie müssen den allgemeinen Anforderungen aus DIN EN 197-1 bzw. DIN EN 197-5 und bezüglich Erstarrungsbeginn den Anforderungen aus DIN 1164-11 Tabelle 1 entsprechen.<br>
Diese [[Sonderzemente]] mit verkürztem Erstarren nach DIN 1164-11 sind durch einen frühen [[Erstarren|Erstarrungsbeginn]] gekennzeichnet: <br />
Diese [[Sonderzemente]] mit frühem Erstarren nach DIN 1164-11 sind durch einen frühen [[Erstarren|Erstarrungsbeginn]] gekennzeichnet: <br />
* Zementfestigkeitsklasse CEM 32,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 75 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 75 min)
* Zementfestigkeitsklasse CEM 32,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 75 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 75 min)
* Zementfestigkeitsklasse CEM 42,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 60 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 60 min)
* Zementfestigkeitsklasse CEM 42,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 60 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 60 min)
* Zementfestigkeitsklasse CEM 52,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 45 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 45 min)
* Zementfestigkeitsklasse CEM 52,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 45 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 45 min)
Sie ermöglichen bei entsprechend kurzen Misch-, Transport- und Verarbeitungszeiten die Herstellung von [[Beton]] nach DIN EN 206-1/DIN 1045-2 z. B. für [[Betonfertigteile]].<br />
Bezeichnung: Ein Portlandkalksteinzements mit einem Massenanteil von Kalkstein LL zwischen 6 % und 20 %, der Festigkeitsklasse 42,5 mit hoher Anfangsfestigkeit (R) und frühem Erstarren (FE) wird wie folgt bezeichnet:<br>
Portlandkalksteinzement DIN 1164–CEM II/A-LL 42,5R–FE<br>
 
FE-Zemente ermöglichen bei entsprechend kurzen Herstellzeiten eine sach- und normgerechte Herstellung von Beton.<br />
 
Die verkürzten Erstarrungszeiten werden durch Modifikationen bei der [[Zementherstellung]] bewirkt. Das [[Erstarren]] eines Zements wird im Normalfall durch Zugabe eines [[Sulfate|Sulfatträgers]] ([[Gips]], [[Anhydrit]]) beim Mahlen des Zementklinkers gesteuert. Sulfatfreie Pasten aus gemahlenem [[Zementklinker]] erstarren im Allgemeinen schon nach spätestens zehn Minuten. Demgegenüber beginnt das Erstarren in sulfathaltigen Pasten aus dem gleichen Klinker im Allgemeinen erst nach zwei bis drei Stunden. Für jeden Zement gibt es je nach Reaktionsfähigkeit des [[Tricalciumaluminat]] (C3A) einen bestimmten [[Calciumsulfat|Calciumsulfatzusatz]], der das Erstarren optimal verzögert. Zemente mit verkürztem Erstarren, die sogenannten Spritzbetonzemente, sind [[Portlandzement|Portlandzemente]] mit vermindertem Gehalt an Calciumsulfat, gegebenenfalls mit Zusatz geringer Mengen an [[Beschleuniger|Beschleunigern]].  


== Siehe auch: ==
== Siehe auch: ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/B1.pdf Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung]
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/B1.pdf Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung]
*[http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/zement.html Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000]
*Scheydt, Jennifer; Felsch, Klaus; Beer, Werner: Entwicklung und Anwendung reaktiver Spritzbetonzemente. In: tunnel 04/2018


[[Category:Bindemittel]]
[[Category:Bindemittel]]
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